"Kollege" Kohlhammer kann an seiner Schule bald den Beweis für effizienten Unterricht liefern: Den Gymnasien für Berufstätige wurden im Ministerialentwurf gleich 12 Stunden gestrichen.

Gute Nacht

Hans Gruber
GBA / Gymnasium f. Berufstätige Wien

----- Original Message -----
From: Timo Davogg
To: Lehrerforum
Sent: Wednesday, April 09, 2003 8:48 PM
Subject: LF: Unterrichtszeit halbwegs effizient nützen [mx]


> Der unten stehende Beitrag ist KEIN Leserbrief, sondern erscheint in
> der morgigen PRESSE in der Rubrik "Meinung zum Tag". T.D.
> xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
>
> http://www.diepresse.com/default.asp?channel=m&ressort=q&id=347844
>
> Unterrichtszeit halbwegs effizient nützen
> ----------------------------------------------------------------------
> ----
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> ----
> Vor mir liegt ein "Informations"-Blatt einer Grazer Schule, auf dem
> in
drei
> dürren Sätzen "begründet" wird, warum am Mittwoch der Unterricht
> entfiel. Die Stundenreduktion wäre "eine rein budgetäre Einsparung",
> wird
behauptet.
> Dass Sparsamkeit hier offenbar ein Vorwurf ist, muss den Staatsbürger
> befremden, vor allem, wenn man die Zahlen kennt.
>
> Österreich gibt laut PISA-Studie für einen Schüler in dessen ersten
> neun Schuljahren 71.387 Dollar aus - deutlich mehr als jeder andere
> Staat. Die Finnen erreichen ihre glänzenden Ergebnisse billiger: Nur
> 45.363 Dollar kostet ein finnischer Schüler im selben Zeitraum (
> Pflichtschulzeit). Ganz offensichtlich versickern hier ganz ohne Sinn
> und Ziel Millionen, ja Milliarden!
>
> Gerade hat mir meine Tochter, Schülerin der 1. Klasse eines Grazer
> Gymnasiums, erzählt, dass in der Woche vom 31. März bis 5. April nur
> am Dienstag die erste Stunde gehalten worden ist. Die erste Stunde hat
> also
nur
> an einem einzigen von sechs möglichen Tagen stattgefunden, die anderen
fünf
> sind ersatzlos gestrichen worden! In der "Presse" vom 12. März
> schreibt
die
> Elternvereinsobfrau des BG Purkersdorf in einem Leserbrief, "dass
> Unterrichtstage, an denen nur eine Stunde regulärer Unterricht
stattfindet,
> keine Seltenheit sind". In Supplierstunden "wird aber nur im
> Ausnahmefall unterrichtet. Häufig wird dann ferngesehen . . .".
>
> Damit wird klar, dass die Entrüstung über die Streichung von ach so
> wichtigen zwei Unterrichtsstunden nur geheuchelt sein kann: Diese und
andere
> sind ja nur virtuell, sie stehen zwar am Stundenplan, werden im
Schulalltag
> aber nie gehalten! Ich schätze, dass im Wochenschnitt ca. fünf Stunden
> entfallen. Geradezu dramatisch wird jede Statistik des
Unterrichtsentfalls,
> wenn man die aus keinem Grund "schulfreien" Tage (Allerseelen, Tag des
> Landesschutzpatrons, ehem. "Anreisetage" nach Ostern und Pfingsten
> usw.) hinzuzählt. Ist es vertretbar, dass bei neun Wochen Ferien
> Lehrer zumeist während der Unterrichtszeit auf Kur gehen? Abgesehen
> von der Tatsache,
dass
> mehr als ein Viertel der Unterrichtszeit für Organisatorisches
> vergeudet wird, kann man resümieren: Würde die vorgesehene
> Unterrichtszeit nur halbwegs effizient genützt, könnte man noch viel
> mehr als zwei
Wochenstunden
> einsparen und die Schüler kämen dennoch zu mehr tatsächlichem
> Unterricht
als
> derzeit.
>
> Mag. Heinz Kohlhammer
> Gymnasium für Berufstätige
> 8010 Graz
>
>
>
>
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> Diese Liste wird vom Personal Computer Club (http://www.pcc.ac)
> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
e-mail
> an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
> Nachrichtentext.
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